Tennis ist eine komplexe und erfüllende Sportart
Tennis fordert Körper und Geist in hohem Maße.
Skills, die man sich beim Tennis-Training aneignet sind wertvolle Begleiter für ein erfülltes Leben.
Es gibt keine Altersgrenze, weder um zu beginnen noch aufzuhören.
Jeder kann innerhalb der sich gesteckten Ziele erfolgreich sein und sich weiterentwickeln.
Folgende Komponenten machen Tennis zu einem herausfordernden Sport
Sport fordert das Gehirn zur Berechnung einer zu setzenden Aktionen. Das Schachspiel zu berechnen ist einfach. Die Anzahl der Lösungsmöglichkeiten ist eng begrenzt. Daher gewinnt ein Computer gegen die besten Spieler der Welt. Die Flugbahn eines Balles zu berechnen, der direkt aus der Luft gefangen wird, ist dagegen viel schwieriger. Noch komplizierter ist es, die Flugbahn eines Ball zu berechnen, der einmal auf den Boden aufspringt, bevor er gefangen wird. Um das menschliche Hirn wirklich zu fordern, kann man auch noch die Wahlmöglichkeit anbieten "aus der Luft fliegend" oder "vom Boden aufspringend". Es wird sicher noch einige Zeit dauern, bis es Computer gibt, die diese hochkomplexe Rechenaufgabe lösen können, die das menschliche Gehirn beim Tennis in Sekundenbruchteilen berechnen muss.
Es gibt Sportarten bei denen bewegt man sich in eine Richtung, zum Beispiel Laufen. Mathematisch betrachtet ist das eine Bewegung entlang der X-Achse in positiver Richtung. Das Hirn ist daher gefordert, die Motorik des Körpers in eine einzelne Richtung zu steuern. Beim Tennis erfolgt eine wesentlich komplexere Steuerung: an der X, Y und Z-Achse. Die Bewegung erfolgt in 6 Richtungen:
- vor und zurück
- links und rechts
- oben und unten
Die Koordinationsleistung beim Tennis ist also 6 mal höher als beim Laufen.
Viele Sportarten lassen durch dauernde körperliche Höchstleistung wenig Zeit zur Reflexion über das aktuelle Geschehen. Bei Tennis beträgt die Dauer des Körpereinsatzes während eines Matches ca. 30% der Gesamtzeit. Der Rest der Zeit wird mit Ball aufheben, vorbereiten, konzentrieren oder Pausen verbracht. Es ist viel Zeit zum Nachdenken vorhanden. Bekanntermaßen findet jener, der viel Zeit zum Nachdenken hat, auch viele Probleme. Tennis trainiert hier eine besondere Kompetenz: Am Platz, auf sich allein gestellt -
- nicht durch hausgemachte schlechte Gedanken die eigene Energie zu verlieren und sich in einen Schlamassel zu manövrieren,
- sondern die Geisteshaltung auf das Positive zu fokussieren, die Spannung aufrecht zu erhalten und sein Ziel weiter zu verfolgen.
Es gibt Sportarten, da hängt die Leistung ausschließlich von der SportlerIn ab, zum Beispiel Golf. Der Ball liegt ruhig am Boden, man hat alle Zeit der Welt und kann in aller Ruhe den Schlag ausführen, niemand stört die entwickelte Strategie. Anders beim Tennis: Hier lauert jemand auf der gegenüberliegenden Seite, jene oder jener hat nur eines Sinn: die Strategie des Gegenübers zu durchkreuzen, um als GewinnerIn vom Platz gehen. Tennis ist ein Sport, bei dem
- rasche und flexible Entscheidungen und
- die Fokussierung auf zwei Dinge gleichzeitig (ankommender Ball + Position des Gegenübers)
trainiert werden.
Beim Tennis sieht man sich nicht selber sondern immer nur den Spieler, der gegenüber steht. Das Unterbewusstsein kann uns den Streich spielen, dass wir beginnen zu denken, unsere Art des Spieles sieht so aus wie das Spiel unseres Gegenübers. Wenn auf der anderen Seite ein Seite ein guter Spieler steht kann das ein Vorteil sein. Schwierig ist es, wenn gegenüber ein unbeweglicher Spieler steht, der jeden Ball in hohem Bogen zurückspielt.
Tennis ist ein Sport, der
- verlangt, sich und seine Kompetenzen genau zu kennen und sich davon nicht ablenken lassen
Es gibt Sportarten bei denen, die Anzahl der Gestaltungs-Variationen überschaubar ist. Beim Fahrradfahren wird abwechselnd das linke oder rechte Bein - durch Pedale an an eine vorgegebene Kurbelbewegung gebunden - bewegt. Beim Tennis gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Gestaltung:
- Aufschlag
- Vorhand
- Rückhand
- Stopp
- Lob
- Volley
Innerhalb dieser kann die/der Spielerin auch noch entscheiden, ob der Ball während des Fluges mit einem Drall (Top-Spinn oder Slice) ausgestattet werden soll und in welche Richtung (cross oder longline) der Ball fliegen soll. Durch diese Anzahl der einsetzbaren Möglichkeiten wird Kreativität und Kombinationsfähigkeit trainiert.
Bei fast allen Sportarten spielt Zeit eine wesentliche Rolle. SiegerIn ist, wer nach Ablauf einer bestimmten Zeit eine Distanz zurückgelegt hat oder mehr Punkte als der Gegner erreicht hat. Wer innerhalb des Zeitraums in einen Rückstand gerät, tut sich sehr schwer, diesen wieder aufzuholen. Liegt beispielsweise beim Fußball eine Mannschaft 0:4 zurück, stehen die Chancen für einen Sieg schlecht. Anders beim Tennis: es sind Siege in kleinen Einheiten (Games, auf Deutsch Spiele), die dann zu Teilerfolgen führen (Sets oder Sätze). Erst durch den Gewinn zweier (oder dreier) Sets wird das ganze Match gewonnen.
Diese besondere Art der Zählweise stellt eine Herausforderung an die Motivation der Sportlerinnen dar. Auch nach klarem Verlust des ersten Satzes (z.B. 1:6) ist manchmal zu beobachten, dass der Gewinner dieses Satzes in Rückstand gerät. Der andere Spieler beginnt das Spiel zu diktieren und gewinnt den zweiten Satz. So kommt es zum Satz-Gleichstand (1:1). Obwohl zu diesem Zeitpunkt vielleicht schon über eine Stunde gespielt wurde, haben beide Spieler jetzt wieder die gleichen Chancen wie am Beginn des Spieles.
Durch die Ungebundenheit an Zeit und das Erreichen des Sieges durch Gewinnen einzelner Etappen, stellt die Tennis eine große Herausforderung an die Motivationsfähigkeit dar.
"Die entscheidenden Eigenschaften sind Kraft, Diplomatie, Konzentration, Schnelligkeit, Ökonomie, Präzision, Ahnungsvermögen, Witz, Ruhe, Selbstbeherrschung und Verstand."
Erich Kästner über Tennis
physische Komponenten
psychische Komponenten
Harald Beck, MSc
WIRKLICHKEITSENTWICKLUNG
certified ÖTV tennis coach
1030 Wien | Steingasse 26
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